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Reinhard Stangl
geboren in Leipzig
1972 Lehre als Filmkopierer/Reprofotograf
1972-77 Studium der Malerei an der Hochschule für Bildende Künste, Dresden
1977 Freischaffender Maler in Ostberlin
1986 Arbeitsstipendium des Senators für Kulturelle Angelegenheiten, Berlin
1990 Gastprofessur an der Hochschule der Bildenden Künste, Berlin
1992 Stipendium Villa Serpentara, Rom
1993 Gastprofessur bei Pentiment, Hochschule für Gestaltung, Hamburg
1995 Gastprofessur an der Hochschule der Künste, Berlin, Arbeitsstipendium des Senators für Kulturelle Angelegenheiten, Berlin, Teilnahme an der Konferenz Kunst und Politik, Aspen Institut, Berlin, Erster Preis Denkmal für die ermordeten Juden Europas (Zusammen mit C. Jackob-Marks, H. Rolfes, H. Scheib)
1996 Kunstpreis der DRAGOCO-AG
2002 Kunstpreis der VEAG
2005 Mehrmonatiger Aufenthalt in Brasilien mit anschließender Ausstellung in Sao Paolo
ATELIEBESUCHE
Bis zum Atelier von Reinhard Stangl dauert es für mich eine Stunde mit dem Auto, sein großes Atelier liegt janz weit draußen, wie der Berliner sagt. Es hat sich wie immer gelohnt, der weite Weg Anfang Dezember 2020.
Der Anlass meines Besuches ist die Auslieferung des brandneuen Kataloges von Reinhard Stangl. Leuchtend rot, in Leinen gebunden, mit einem Titel, der typisch für Stangl ist: “alles in allem”. Sehr gelungen, es macht Spaß ihn durchzulesen, mit informativen und teils vergnüglichen Beiträgen von Christoph Tannert, Peter von Becker, Manfred Giesler …. begleitet von vielen Farbabbildungen. (€ 48)
Bei Stangl erkennt man immer seinen ganz eigenen Stil, eine eigene Bildsprache. Es gibt Themenfelder, die wiederholt auftreten, am berühmtesten sind seine Paris-Bar-Bilder, Figurenszenen flankiert von den weitbekannten schwarz-weiß-Fliesen der Bar. Daneben gibt es wunderbare Landschaften der Mark und aus Brasilien, Straßenbilder mit lebendigen Farben einer agilen Großstadt und natürlich auch Bilder von Frauen, nackt, amourös.
Aber bei diesem Besuch begegnete ich den ganz neuen Bildern, die während der letzten Reise ins Amazonasgebiet entstanden sind. Überwältigend! Landschaftsbilder, auf denen Menschen schemenhaft erscheinen, sie spielen nur eine Nebenrolle. Die Palette wird von Grün- und Blautönen dominiert. Pflanzen verstellen zunächst den Blick in die Bildtiefe, aber nach einer kurzen Betrachtungszeit wird die Tiefe des Motivs deutlich, der Blick wandert ins Bild hinein, man wird hineingezogen in diesen Dschungel aus Farben, Pflanzen und geschickt gesetzten Markierungspunkten. Diese Bilder passen so einzigartig in den Augenblick. Sie führen unsere Träume in eine überwältigende, überbordende Natur. Wunderbar begleitend für unsere mäandernde Gedankenflüsse.
GRAPHIK von REINHARD STANGL:
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