Presse-Erklärung zur Ausstellung

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Uwe Hand @ Galerie Pfundt, Berlin

24.5. – 22.6.2019

Uwe Hand, geboren 1952 in Schleswig Holstein, just emeritiert, war einer der wenigen Dozenten für Maltechnik in Deutschland. Hunderten Studenten hat er das wichtige Werkzeug zur richtigen Verwendung der Kunstmaterialien vermittelt.

Kein Gespräch in seinem Atelier in der Universität der Künste Berlin konnte ohne mehrere Unterbrechungen geführt werden, ständig klingelte sein berühmtes, mit rotem Plüschfell überzogenes Telefon. Am anderen Ende verzweifelte Kunststudenten, denen die Farbe von der Leinwand lief, deren Bilder durchnässt große Wellen warfen, Materialien, die von der Leinwand rieselten. Dazu vermerkt Uwe Hand: „ Immer wieder gibt es schwarze Leinwände und weiße Leinwände und dazwischen spielt sich eben die Malerei ab.“

Die Arbeiten des Künstlers kreisen konsequent um die Motive Landschaft, Haus, Wasser und Figuren. Auf meist großen Leinwänden entstehen in einem äußerst langwierigen Verfahren Landschaften, gestaffelt in Vordergründe aus eher nackter floraler Beschaffenheit, in der Bildmitte wird das Hauptmotiv platziert und im Hintergrund erheben sich oft hügelige Landschaften, die dem Bild einen sicheren Rahmen geben. In seiner Gesamtheit wirken die einzelnen Bilder zunächst phantastisch, beeindrucken mit ihren besonderen Lichtquellen und der enormen Strahlkraft der Farben. Aber bei längerer Betrachtung stellt sich eine Unbehaglichkeit ein, so ist die Herkunft eines Lichtkegels meist nicht rational zu erklären und die auffallende Symmetrie innerhalb der gesamten Komposition verlangt nach einer Befragung.

Als Vorbilder nennt Uwe Hand die Regisseure David Lynch, Tarkowski und Hitchcock, deren filmische Vorgehensweisen er malerisch umsetzt. Die trügerische Intensität fordert zur Interpretation heraus; die zeitlich weit gedehnten Spannungen stehen wie ein Filmstill den Gefühlen lange zur Verfügung. Aber hier wird keine präzise Geschichte erzählt. Es passiert eigentlich nichts im Bild, doch beim Betrachter beginnen die Irritationen zu wirken. Sie gleichen einem dämmernden Tagtraum, der unsere Seelenwelten auslotet.