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Reinhard Stangl
„Geboren in schwierigen Zeiten, trotz vieler Mahnungen Maler geworden und nicht Künstler … Viel zu viele Ausstellungen in zu vielen Ländern, lebt er am liebsten in Berlin und beneidet niemanden um nichts. Ist produktiv nd hat Ideen. Liebt unter anderem auch Landschaften, Bars und Städte bei Nacht.“ (Richard Stangl)
geboren in Leipzig
1972 Lehre als Filmkopierer/Reprofotograf
1972-77 Studium der Malerei an der Hochschule für Bildende Künste, Dresden
1977 Freischaffender Maler in Ostberlin
1986 Arbeitsstipendium des Senators für Kulturelle Angelegenheiten, Berlin
1990 Gastprofessur an der Hochschule der Bildenden Künste, Berlin
1992 Stipendium Villa Serpentara, Rom
1993 Gastprofessur bei Pentiment, Hochschule für Gestaltung, Hamburg
1995 Gastprofessur an der Hochschule der Künste, Berlin, Arbeitsstipendium des Senators für Kulturelle Angelegenheiten, Berlin, Teilnahme an der Konferenz Kunst und Politik, Aspen Institut, Berlin, Erster Preis Denkmal für die ermordeten Juden Europas (Zusammen mit C. Jackob-Marks, H. Rolfes, H. Scheib)
1996 Kunstpreis der DRAGOCO-AG
2002 Kunstpreis der VEAG
2005 Mehrmonatiger Aufenthalt in Brasilien mit anschließender Ausstellung in Sao Paolo
ATELIERBESUCH
Bis zum Atelier von Reinhard Stangl dauert es für mich eine Stunde mit dem Auto, sein großes Atelier liegt janz weit draußen, wie der Berliner sagt. Er hat sich wie immer gelohnt, der weite Weg.
Eine Reihe neuer Bilder sind an die breite Wand gelehnt, meist in seiner favorisierten Größe von 145 x 115 cm. Der ganze Atelierraum riecht nach den noch feuchten Ölfarben. Die Auswahl ist nicht einfach, einige Bilder erschließen sich nicht in den ersten Augenblicken.
Bei Stangl erkennt man immer seinen ganz eigenen Stil, eine eigene feste Bildsprache. Es gibt Themenfelder, die wiederholt auftreten, am berühmtesten sind seine Paris-Bar-Bilder, Figurenszenen flankiert von den weitbekannten schwarz-weiß-Fliesen der Bar. Daneben gibt es wunderbare Landschaften der Mark und aus Brasilien, Straßenbilder mit lebendigen Farben einer agilen Großstadt und natürlich auch Bilder von Frauen, nackt, amourös.
Reinhard Stangl sagt, er sei kein Paris Bar – Gänger, selten einmal geht er dorthin, nur wenn Sammler oder neue Kunden ihn dahin einladen. Und nach jedem Besuch entsteht dann ein Bild über diesen Abend. Besonders fühlt der Künstler sich angezogen von den großen nächtlichen Auftritten mondäner Damengestalten, eine Inszenierung, die in dieser Bar häufig zu erleben ist.
Graphik
Katalog
alles in allem
2020
gebunden, 148 Seiten 28,6 x 20,5 cm